Erklär’s mir

Erklär mir dieses Ding,von dem du behauptest es existiere.
Erzähl mir davon, wovon ich nichts verstehe.
Überzeug mich davon,  weil ich nicht daran glaube.

Denn ich will daran glauben.
Denn ich will es verstehen.
Erleben und fühlen.

Erzähl mir von deinem komischen Ding da, das ich bislang als flüchtig belächelt und verabscheut habe.
Beschreib es mir so, dass ich es vor meinen Augen und in meinem Herzen sehen kann.
Zeig’s mir so, dass ich es erfassen kann und in meine Seele pressen kann.

Denn ich ersehne es.
Denn ich vermisse es.
Schon immer, meist ohne es zu merken.

Erklär’s mir. So, dass ich es raffe. Diesmal vielleicht.
Erklär’s mir. Auch wenn ich es nicht wollen darf.
Erklär’s mir. So dass ich daran glaube.

3 Kommentare zu “Erklär’s mir

  1. Du hast die Antwort, die Lösung schon in dir. Ja, du schreibst es selbst in diesem Gedicht. „… Denn ich vermisse es.“ Vermissen kann man nur etwas, das man schon einmal hatte. Du trägst es also IN DIR – die ganze Zeit. Hast es wohl nur vergessen, weil es so lange her ist. Du brauchst keine Erklärung, niemand muss dir etwas darüber erzählen – er-INNER dich und du wirst es wieder ent-decken.

    Frage/Idee/Gedanke.: wenn es also in dir ist, geht es vielleicht nicht darum, an etwas zu glauben, sondern evtl. darum, dir zu vertrauen (?)

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    • Ist das nicht das selbe nur mit anders gesetztem Fokus? Vermutlich ist es ähnlich wie mit der Liebe. Wie kann ich lieben, wenn ich nicht mich selbst auch liebe.

      In den Fall verhält es sich aber doch schon so, dass ich mich dessen wohl nur aus dem hörensagen erinnern kann.
      Und ich glaube schon, dass ich vermissen kann, was ich nicht selbst kenne. Und wenn nicht. . . Dann ist mir das zu viel Wortspalterei.

      Nichtsdestotrotz etwas über das ich nachdenken werde.

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  2. Ich habe mein ganzes Leben daran geglaubt,
    es hat mich mein ganzes Leben begleitet,
    es hat mich gehalten und getragen,
    es war alles woran ich wirklich geglaubt habe,
    was wirklich wichtig war,
    ich war davon überzeugt,
    dass es sich nur dafür zu leben lohnt,
    auch wenn ich so manches Mal dafür belächelt wurde.

    Dann sind Dinge geschehen,
    die sich tief in meiner Seele eingegraben haben,
    meine feste Überzeugung ist ins Wanken geraten,
    die schlimmste und schwerste Zeit meines Lebens…

    Aber es ist da, es verschwindet nicht, es lässt sich nicht ausmerzen.
    Ich trage es in meinem Herzen
    und ich fühle es, spüre es so sehr,
    dass es weh tut,
    dass es überflutet,
    weil es so nah ist
    und nur eines winzigen Schrittes bedarf.

    Es ist wie ein Rufen ohne Worte,
    ein Klang der eindringt
    und immer lauter wird,
    bis es nicht mehr zu überhören ist,
    nicht mehr zu übertünchen geht,
    egal aus welcher Ecke ein –Nein- kommt
    oder ein –es geht nicht, es darf nicht sein-

    Es sprengt alle Ketten,
    durchdringt alle Zweifel, alles Misstrauen,
    es ist stark und wird immer stärker,
    bekommt Aufwind im Widerhall,
    bis du bereit bist und die Tür öffnest
    und es zulässt….

    ……spürst du den zarten Hauch des Windes?

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